Interview über das Lichtdesign mit Manuel Klumpp
Welche Aufgaben hat die Lichttechnik?
Die Lichttechnik ist primär dafür verantwortlich, das, was die Darsteller auf der Bühne machen und das, was die Inszenierung sich gedacht hat, inhaltlich zu zeigen. Denn ganz banal gesagt: Wenn das Licht aus wäre, würde man gar nichts sehen.
Man kann das ganz einfach machen, indem man zwei Lampen hinstellt, die am Anfang an- und am Ende ausgehen. Man kann auch unheimlich viele Effekte einbauen und ständig alles überlagern – das läuft dann oft darauf hinaus, dass die Lichttechnik ihr eigenes Ding macht. Mein Anspruch ist, dass das Licht das Bühnengeschehen als künstlerisches Gesamtwerk untermalt. Die wichtigsten Absprachen trifft man dabei mit der Regie. Denn diese weiß, was auf der Bühne wann und vor allem wie passiert. Das ist auch der Grund, weshalb die Regie bei der Einrichtung des Lichts, dem sogenannten „Einleuchten“ immer dabei sein sollte.
Was ist für Dich das Besondere in der Arbeit?
Das Besondere ist, in relativ kurzer Zeit, viel Effekt zu generieren – spontan und unter Zeitdruck. Denn wir als Lichttechnik haben nicht sehr viel Vorlauf, bevor es zu den Aufführungen kommt. Im Gegensatz zum Beispiel zur Regie und den Darstellern haben wir vor den ersten Durchlaufproben kein umfassendes Bild von dem, was am Ende auf der Bühne tatsächlich passieren wird.
Besonderen Spaß macht es mir, das Licht auf bestimmte Szenen- und/oder Stimmungswechsel abzustimmen. Dabei gibt die Musik oft auch interessante Anreize.
Welche speziellen Schwierigkeiten oder Herausforderungen treten in der Lichttechnik auf?
Eine besondere Herausforderung bei den Produktionen der Musicalgruppe ist, dass es verschiedene Aufführungsorte gibt. Ein Zuschauer, der das Stück im Rosengärtchen bzw. der Stadthalle Wetzlar sieht und später im Bürgersaal in Büblingshausen, soll nach Möglichkeit keinen Unterschied feststellen können. Dabei sind die Bühnen unterschiedlich groß, es stehen vielleicht unterschiedlich viele Darsteller auf der Bühne und das Bühnenbild kann teilweise verschieden gestaltet sein. Für uns bedeutet das die doppelte Arbeit. Denn generell kann man nicht einfach die Einstellungen der einen auf die der anderen Bühne übernehmen, wenn es künstlerisch gut werden soll. Außerdem spielt noch mit dazu: Je länger man Zeit hat, den Aufführungsort vorher zu sehen und vor Ort zu programmieren, desto besser ist am Ende meist auch das Ergebnis.
Warum bist Du in genau diesem Bereich, warum in keinem anderen?
Die Technik ist etwas, das mich von der naturwissenschaftlichen Seite her immer schon interessiert hat – Elektrizitätslehre, Elektrotechnik. In dieser Richtung sind auch meine Hobbies, was schon recht hilfreich ist. Denn wenn man versteht warum etwas ist, kann man es auch richtig einsetzen.
Ich selbst würde gerne auf der Bühne stehen, aber mein Gesangsorgan verhindert das leider – beim Musical bin ich also eher für Prozesse hinter der Bühne zu gebrauchen.