Interview mit der Leitung der Technik: Niels Dietrich (Bild links)
Welche Aufgabe hat dein Bereich?
Kurz gesagt ist es unsere Aufgabe all das, was die Darsteller und Musiker auf der Bühne machen, so zu verstärken, dass es gut klingt und wohl ausgewogen ist. Das machen wir in erster Linie nach Gehör, aber auch Erfahrung und Wissen aus den letzten Jahren fließen ein. Zur Tontechnik gehört auch, dass wir manchmal Effekte einbauen, die das Geschehen auf der Bühne verstärken und noch mehr wirken lassen. Zum Beispiel habe ich im letzten Musical „CARRIE“ an der Stelle, wo Carries Mutter wieder schlagartig einatmet, nachdem Carrie ihr Herz für kurze Zeit hat stehen lassen, extrem viel Hall und Echo eingebaut. Das gab einen beeindruckenden Effekt, der durch alle Reihen ging und einen starken Schluss des ersten Aktes bildete.
Warum ist beim Musical überhaupt Verstärkung notwendig?
Beim Gesang und Schauspiel ist es wichtig, dass alles gut verständlich ist. Außerdem geht es darum, dass alle Instrumente zu hören und gut abgemischt sind. Instrumente wie E-Bass, E-Piano oder E-Gitarre müssen verstärkt werden, damit sie überhaupt gehört werden. Wir müssen aber auch auf einen guten Gesamtklang achten und dürfen dabei einzelne Instrumente nicht vernachlässigen.
Was ist für dich das Besondere an deiner Arbeit?
Mir gefällt es, dass ich mit allen anderen Bereichen verbunden und Teil eines großen Gesamtwerks bin, bei dem alles aufeinander abgestimmt ist. Ich trage meinen künstlerischen Teil dazu bei, halte mich aber dabei eher dezent im Hintergrund und falle niemandem auf, solange alles funktioniert.
Welche speziellen Herausforderungen gibt es für dich?
Vor allem auf technischer Seite stehen wir oft vor großen Herausforderungen, wenn Sachen passieren, die wir nicht vorhersehen können. Beispielsweise kann ein Mikrofon ohne erkennbaren Grund ausfallen oder ein Instrument ist nicht zu hören. Dann müssen wir schnell reagieren und Lösungen finden. In den letzten Jahren haben wir aber auch viel Erfahrung gesammelt und können jetzt immer besser auf solche spontanen Ausfälle reagieren. Für mich ist dieses Jahr außerdem neu, dass wir in der Technik relativ viele Menschen sind, was aber auch viele Chancen eröffnet.
Warum bist du genau in diesem Bereich?
Ich möchte gerne meinen Teil zu einer gelungenen Produktion beitragen, ohne extrem aufzufallen und mich in den Mittelpunkt zu drängen. Deswegen habe ich zum Beispiel auch vorher in der Band Bass gespielt. Ich möchte einfach, dass alles gut klingt, denn meiner Erfahrung nach wird bei Amateurproduktionen oft viel Potential durch schlechtes Abmischen verschenkt.
