Noch zwei Stunden: Was jetzt passiert.

Es sind nur noch zwei Stunden bis zur Premiere von FRÜHLINGS ERWACHEN. Alle Vorbereitungen auf der Bühne sind abgeschlossen und jetzt laufen die letzten Vorbereitungen im Zuschauerraum: Sitzkissen und Programme kommen auf alle 950 Sitzplätze, es wird noch mal aufgeräumt und alles gefegt. Um 19:00 Uhr öffnet die Abendkasse und es gibt noch wenige Restkarten.

Am Vormittag wurden alle Probleme der Generalprobe korrigiert und der Nachmittag bestand vorallem aus kleinen Proben und Soundchecks. Die Darsteller sind mittlerweile fast alle vollständig in Maske und Kostüm. Kurz vor der Vorstellung bekommen sie dann die Sender zu den Mikrofonen und alle singen sich ein. Anschließend gibt es ein traditionelles Einschreien und dann beginnt schon die Vorstellung.

Die Darsteller sind nicht nur auf der Bühne sondern auch dahinter immer mit höchster Konzentration und Anspannung unterwegs, denn die Wege hinter der komplexen Freilichtbühne sind lang und das häufige Weitergeben der Sender, die Wechsel der Kostümen und Requisiten sowie die Wege zu den korrekten Aufgängen folgen einer komplizierten Choreografie, in der vieles ineinander greift und voneinander abhängt. Dazu kommt, das hinter der Bühne kaum gesprochen werden darf (und wenn überhaupt nur geflüstert und auch das nur im absoluten Ausnahmefall).

Im Orchestergraben sitzen den ganzen Abend über die Musiker und müssen ständig diszipliniert bleiben, weil sie immer für alle Zuschauer sichtbar sind.

Links und Rechts der Spielfläche sind soweit bei dieser Bühne möglich alle größeren Requisiten gelagert und dabei sitzt das Team der Requisite, dass während der Vorstellung die Umbauten macht. Die beiden Teams links und rechts der Bühne arbeiten getrennt und müssen sich aber darauf verlassen, dass das jeweils andere Team genau zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tut, damit auch hier alles ineinander greift.

Im Regiehaus sitzen neben den Technikern an Licht- und Tonpult auch noch unsere beiden Regisseur Julian und Martin, die die Einsätze für Änderungen beim Licht und Ton geben. Dabei ist auch ein Vertreter der Wetzlarer Festspiele, der die Aufsicht über die Veranstaltung hat.

Drei Personen sind für Technik und Regie hinter der Bühne und am Rande des Zuschauerraums unterwegs, damit das Team im Regiehaus, das nur die Bühne sehen kann, erfährt, wenn irgendetwas hinter den Kulissen nicht läuft wie geplant. Außerdem werden dem Ensemble so die Einsätze für die Auftritte zu Beginn des Stückes und nach der Pause gegeben und die Darsteller haben immer eine Person ansprechbar, wenn es Probleme geben sollt, sei es ein gerissenes Kostüm, ein defektes oder auch nur falsch positioniertes Mikrofon oder auch Verletzungen, die hinter und auf der Bühne immer wieder vorkommen. Im Idealfall haben diese Leute während der Vorstellung nicht mehr zu tun, sobald die Darsteller das erste mal auf der Bühne sind.

Der Großteil der Leute, die hinter den Kulissen arbeiten, wie die Teams von Maske und Kostümen und die Leute aus unserem KBB schauen sich hingegen die Vorstellung (hoffentlich) entspannt aus dem Zuschauerraum heraus an.

Nach der Vorstellung, die gegen 22:50 enden wird, geht alles ganz schnell: Sobald die Zuschauer die Tribüne verlassen haben, beginnt der Abbau von Allem, was wir ins Rosengärtchen gebracht haben: Die Darsteller räumen die Garderoben, die Requisiten und Möbel werden so gepackt, dass sie morgen früh direkt verladen werden können und die ganze Technik wird noch in der Nacht verpackt und verladen. Gegen 1:00 Uhr heute Nacht sind wir dann hoffentlich soweit, dass zumindest auf der Bühne und in den Technikbereichen nicht mehr von FRÜHLINGS ERWACHEN zu sehen ist.

Und morgen früh kommt schon die nächste Theatergruppe, die am Sonntag ihre Vorstellung hat, während unsere Requisiten zurück in unser Lager in der Goetheschule gehen und dort darauf warten, dass der Hessentag vorbei geht und die Premiere im Bürgersaal Büblingshausen sich nähert.